Der dreiseitige und begehbare Kamin ist integraler Bestandteil der Architektur, zoniert den Wohnraum in seine Funktionsbereiche und versorgt eine große Wohnfläche mit Wärme. Das Flammenspiel ist fast im gesamten Erdgeschoss wahrnehmbar.
Dominierendes Gestaltungselement ist zweifelsohne die großflächige Verkleidung aus 8 mm Stahllamellen mit offenem Fugenbild. Die raffinierte Konstruktion erlaubt ein einheitliches und exaktes Aufhängen der Lamellen. Sie sind im Innern miteinander verschraubt und konnten durch eine ausgeklügelte Konstruktion millimetergenau justiert werden. Die Stahllamellen wurden aus verschiedenen Rohstahlrohlingen zusammengestellt und unterschiedlich hoch, sodass bewusst eine etwas unruhige Optik und ein ansprechender Rhythmus entsteht. Die offenen Fugen lockern nicht nur die großflächige Verkleidung auf, sondern ermöglichen einen einmaligen Einblick in den Kamin. In Summe hängt ein Gesamtgewicht von ca. 1.000 kg Stahl an der Decke und an der Wand. Eine kleine Bedienluke wurde unterhalb des Überhangs verdeckt einbaut, sodass jederzeit ein Zugang zur Technik möglich ist (Kamineinsatz: Modell Rüegg RIII), um beispielsweise den Temperaturfühler auszutauschen oder Reinigungsarbeiten vorzunehmen. Die freischwebende Treppe (im Bild nicht zu sehen) geht eine architektonische Verbindung mit dem Kamin ein und macht das Feuermöbel zum Mittelpunkt und Highlight im Innenbereich. Eine Ablage für Brennholz rundet das Ensemble ab. Aufgrund der nicht unerheblichen Investition und des Eingriffs in die Architektur des Hauses wurde der Kaminanlage dem Kunden im Vorfeld anhand einer fotorealistischem CAD-Visualisierung veranschaulicht.
Das Urteil der Jury: „absolut extravagant, selbstbewusst, dominant und beeindruckend“
David Muhl, 57258 Freudenberg